Nach kurzer Nacht
und Frühstück um 4.30 Uhr im Sheraton Perdana, brachen wir um
5.30 Uhr
in noch stockfinsterer Nacht auf, zum ca. 2km entfernten Hafenpier 2, am Jeti in Kuah. Der Marsch, zwar auf Asphaltstraße aber durch den dunklen Urwald mit dem ganzen Ersatz- und Schwimmgeraffel wird begleitet von vereinzeltem Tiergeschrei. Im Halbschatten vor und hinter uns stolpern Gleichgesinnte Richtung Jetipoint. Am Jetipoint in Kuah
erwartet uns die übliche Mischung aus Anspannung und nervöser
Hektik:
Also ab in die mindestens 29°C warme Brühe, wer nicht 5 Minuten vor dem Start hinter der Linie ist, bekommt ein 5-Minuten-Penalti, (hieß es beim Pre-race.briefing), ..klappt wie immer auch hier nicht, .. irgendwann gegen 7.20 Uhr knallt es dann ganz unverhofft und ab geht die Post! Der Kurs ist einfach,
1,9 hin und zurück. Bei nur 281 Startern ist viel Platz im Meer und
so
Und die Moral von
der Geschicht: Spar im Meer an Goggels nicht!
Luc van Lierde ist in 47.54 aus dem Wasser, Sekine Akiko aus Japan in 53.25. |
Start um 7.20 Uhr, es ist noch dunkel! |
Na ja, ein langsamer
Schwimmstart hat auch Vorteile, man kann auf dem Rad überholen, was
psychologisch positiv ist, da man in einem schwächeren Segment startet
und was sind schon 6 Minuten in einem tagfüllenen Rennen?
Also dann, Salzwasser gründlich abduschen und ab zum Wechselzelt. Die Tüte ist da, es ist alles drinn und man cremt mich ein, mit Bananaboat Faktor 50, wärend ich mir die Schuhe anziehe. Sevice perfekt! |
Und ab zum Rad. |
Die Radstrecke,
da war ich mir nach den Testfahrten ganz sicher, ist genau mein Ding!
Überwiegend flach, perfekter Straßenbelag, wenig Wind und die wenigen Hügel nicht zu steil. Absolute Highspeedpiste! Luc van Lierde brettert die 180 Km in 4.41 Std. runter, die schnellste Frau, Belinda Granger aus Australien in 5.21! Die Wahl der Mittel: Mittelschweres Aero-Material, Aerofelge vorn, Scheibe hinten. Der leichte Radsatz, der auf Lanzarote super lief, ist hier unterlegen. Also ab gehts. Die Scheibe faucht, der Tacho kratzt an der 40Kmh Marke, so kann´s weitergehen. Die Sonne ist noch nicht ganz so heftig und die Flaschen sind voll. Noch in Kuah kommt dann der erste Hügel, ein Mädel aus Australien legt sich vor mir erst mal auf den Asphalt ab, nachdem sie ungeschickt im Proviant rumgerührt hat und ich habe alle Hände voll zu tun um nicht über die umherfliegenden Powerbars zu fahren. Sie kam ohne größere Plessuren davon und ist weitergefahren. An der ersten Verpflegungsstelle bei Km 10, fällt mir plötzlich auf, daß ich die Startnummer in der Wechseltüte vergessen habe. Das hatte ich auch noch nicht, was jetzt? Die zahlreichen Racemarchals die mich zeitweise eskortieren, stört es nicht also weiter. Drafting war trotz der schnellen Strecke nie ein Problem, bei nur 281 Startern ist halt Platz auf der Gass´. Verpflegung gibts alle 10 KM. Ich nehme immer eine Pulle Wasser zum überschütten und eine Pulle Gatorade zum trinken. Die Hitze nimmt nun spürbar zu. Eine übergeschüttete Wasserladung ist nach 10 Minuten restlos verdunstet. Die Kühlungsstrategie funktioniert jedoch sehr gut und die erste Runde ist mit einem Schnitt von 32,4 wie im Flug vergangen. An der Wende vor der 2. Radrunde wartet Petra und ich bitte Sie bis zum Laufen die Startnummer zu organisieren. Ich bin ja mal gespannt ob das klappt. Die versprochenen Bananen und Powerbars sind nur an wenigen Verpflegungstellen zu haben, (Einziger Kritikpunkt an einer perfekten Veranstaltung!) so geht in der 2. Runde so langsam der Sprit aus. An einer Aidstation erblicke ich Powergels. Also Vollbremsung, gleich 5 Stück bunkern und weiter. Gleiche Vorgehensweise 2 Stationen weiter mit Bananen. Das Energieproblem ist gelöst und die Entscheidung erwies sich als richtig. Später gibts nichts essbares mehr und die ersten Hitzeopfer stehen am Starßenrand und warten auf den Bus. Disqualifikationen gabs keine, dafür aber jede Menge Dropouts! Nur 226 von 281 Startern kommen ins Ziel! Fehler Nummer 1: Zu wenig getrunken, zu wenig gekühlt. Ein Athlet aus unserem Hotel musste nach der ersten Laufrunde mit einem Gewichtsverlust von 5 Kg ! aufgeben und bekam die Infusionsflasche angehängt! Er war in guter Gesellschaft, Vorjahressieger Brian Rhodes strich ebenso die Segel, wie Siegi Ferstel, der einzige deutsche Profi nach der Absage von Lothar Leder. |
Nach dem Balken |
Bei der Anfahrt
zur 2. Wechselzone am Eagelsquare sehe ich die ersten Läufer und Läuferinnen.
Mit Platz 48 liege ich für meine Verhältnisse jedoch ganz gut aber vor allem fühle ich mich auch noch ganz gut. Petra hat tatsächlich die Startnummer organisiert, es musste ja nur die Tüte Nummer 162 aus dem Tütenberg gefunden werden was, bei 281 Tüten ja in wenigen Stunden zu schaffen ist. In der Wechselzone kümmern sich Helfer ums Rad, es ist also nur noch die Tüte zu greifen und ins Wechselzelt zu rennen. Auch hier: Service perfekt! Helfer packen die Radsachen ein, es folgt eine Salbung mit Bananboat 50 und ab gehts auf die Laufstrecke. Da ich am Wechsel nichts zu trinken gesehen habe, schaffe ich mich zunächst zur mal zur Aidstation Nr1 bei Km 2. Im Gegensatz zur Radverpflegung ist beim Laufen alles perfekt! Alle 2 Km Wasser, Eiswürfel aus dem Fass!, Gatorade, Cola, Bananen, Powerbar und alles satt in großen Mengen. Die Sonne steht nun
senkrecht, die Hitze am Limit bei 35°C im nicht vorhandenen Schatten.
Diese Prozedur wiederhole ich an jeder Station, die Kühlung stimmt und Dehydration tritt so niemals ein. 21x 0,33l Kola = 7 Liter! Die braucht man mindestens! Auf diese Weise gekühlt und verpflegt kann ich das Tempo auf etwas mehr als 5 Min / Km einpendeln und halten. An einer Aidstation
ergattere ich einen kinderkopfgroßen Eisblock. Ich stopfe ihn in
die
Noch ein Hitzetrick:
Laufen auf dem weißen Strich, so oft es geht! Wer mal die Hand
Die Laufstrecke ist ein Y-Kurs der 3x abzuspulen ist und weitgehend in Kuah verläuft und dann auf der Radstrecke zum 2. Wendepunkt führt. Hier gibt es pro Runde verschiedenfarbige Armbänder und man wird registriert. Es gibt einen giftigen aber kurzen Anstieg im kurzen Y-Arm der Hinweg des langen Y-Arms geht leicht bergauf, der Rückweg rollt dafür besser. Die Stimmung auf
der Strecke ist super, alle Kits wollen abklatschen, die Helfer sind super
drauf, obwohl die ja noch bis 24.20Uhr hier aushalten müssen. Auf
Runde 2 sehe ich auf dem Rückweg wie Randy Caddel auf dem Rollstuhl
mit Affenzahn den Berg rauf gebrettert kommt. Es ist seine erste Runde aber
ich frage mich ob er mich mit dem Speed noch kriegt.
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Aller Anfang ist schwer!
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Bei Km 30, es läuft
immer noch recht gut, taucht plötzlich eine Dame hinter mir auf, die
locker unter meinem ausgestreckten Arm hätte durchlaufen können
ohne anzustoßen. Maximal 40 Kg leicht, sonnenklar dass da an
dranbleiben nicht im Traum zu denken ist.
Es ist die Vorjahressiegerin Danielle Florens, die sich in diesem Jahr jedoch mit Platz 7 begnügen muss. Nach der nächsten Aidstation zieht sie dann auch auf und davon. Nur 2 Minuten hinter mir finisht die Frau mit der schnellsten Marathonzeit. Oka Izumi aus Japan läuft mit 3.20.54 Std einen neuen Streckenrekord. Das Damenfeld ist irrsinnig stark besetzt. Zwischen der 1. und der 10. Frau liegt eine knappe Stunde. Bei den Männern ist es 1.10.Std. Ich war jedenfalls mit meinen 10.49 Std, dem 35 Gesamtplatz, 28. Männer und 4. AK 40 sehr zufrieden, auch wenn der Hawaii-slot mal wieder nicht erreicht wurde. Zum Treppchenplatz Nr.3 fehlten zwar nur 7.25 Minuten aber zum Hawaii-slot auf Platz Nr.2 schon satte 24 Minuten. Immerhin konnte ich auch nach dem Zieleinlauf noch ganz passabel gehen, während hier doch die meisten erst mal den Boden küssten und dann abtransportiert wurden! Für mich ist
der IRONMAN -
Malaysia das schönste Rennen der gesamten IM-Serie.
Das war garantiert nicht mein letzter IRONMAN - Malaysia! Grüße an alle, Ralf Lambert |
Nach 10.49.05 im Ziel. |
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Sieger Profis Männer, Sieger Profis Damen, Schwimmstrecke, Radstrecke |
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