Langstrecke Köln 6.9. 2009
----Der Bericht! COLOGNE 226-----
Nachdem ich im letzten Jahr im Show-Your-Bike-Contest beim Kölner Triathlon Weekend einen
von 5 Freiplätzen gewonnen hatte und ich von der Mitteldistanz letztes Jahr einen sehr
guten Eindruck hatte, stand bereits früh in diesem Jahr fest, daß ich in Köln meine
11. Langdistanz angehen werde.
Wie sich heraus stellen sollte, eine gute Entscheidung!
Organisatorisch ist diese Veranstaltung von der Vielfalt her wohl kaum zu toppen.
Es standen an diesem Wochenende nicht weniger als 6 Rennen (+Nebenwertungen) an.
Samstags: - 3 Schülerrennen,
- Smart-Wertung (Mittelding zwischen Sprint- und Kurzdistanz)
- EM im Quadratlon (Schwimmen, Rad-, Kajakfahren und Laufen) - …das Meiste auch noch als Staffel
- und für die ganz Harten…. der Auftakt zum Cologne 226
Extreme+
an dem die Smartdistanz am Samstag und die Irondistanz am Sonntag zusammen absolviert werden muss.
Sonntags: - Cologne 226 (Ironmandistanz) - Cologne Classic =
1/2Distanz (Das am stärksten besetzte Rennen.)
…das Ganze wiederum auch als Staffel - und wieder für die ganz Harten…. der Abschluß des Cologne 226 Extreme+
Obendrein bestand die Möglichkeit das Startgeld zurückzubekommen, sofern man schnell genug ist.
Insgesamt waren ca. 3.500 Teilnehmer gemeldet. Was aber nicht bedeutet, daß man es hier mit "Massenschlachten"
á la Frankfurt zu tun hat. Ganz im Gegenteil. Das Ganze ist sehr familiär und wirkt eher kleinteilig,
verteilen sich die die Massen der Starter doch sehr gut auf die Starts. Die „volle Packung“ haben dann auch nur
ca. 375 Leute gefinisht, was ich als eher angenehm empfinde. Gelutsche kommt auf der flachen,
aber windanfälligen Radstrecke nicht so oft vor wie z.B. in Frankfurt und wenn doch, wurde es von den Kampfrichtern
auch gleich geahndet. Fünf Disqualifizierungen allein wegen „Nicht Anfahren der Strafbox“ sprechen für sich.
Die gleiche Mühle wie in Busselton (Man beachte das Känguru am
Steuerkopf)
Aerodynamik und Komfort stehen bei Flachstrecken im Vordergrund. Die Scheibe ist
12-21
übersetzt und somit sehr fein abgestuft.
Zu „meinem Rennen“ (Cologne 226):
Der Tag beginnt um 4.00 Uhr und der Shuttlebus des Veranstalters brachte um 5.00 Uhr schätzungsweise 75% des gesamten
Startfeldes vom Maritim Hotel zum Fühlinger See. An der Bushaltestelle hingen mehr Partyspätheimkehrer als Triathleten herum.
Köln ist halt wirklich eine Großstadt. Am Start ist keine Spur von Hektik, wenige Zuschauer und alles ist sowieso noch ziemlich
verschlafen. Da es an diesem Morgen empfindlich frisch ist, wärme ich mich im Büro der Startnummerausgabe auf.
Nachmeldungen
sind auch jetzt noch möglich. Es kommt doch tatsächlich noch ein Athlet aus Hamburg, der angibt, er hätte sich heute Nacht noch
entschlossen zu starten....es gibt schon wirklich Verrückte!
Um 20 vor 7 geht die Musik an und nach der Ansprache des Pfarrers geht es dann10 min. später ins 22° C warme Wasser.
(10 Grad wärmer als die Luft!) Für mich ging es hier auch darum, herauszufinden wo denn der schnellste Kurs der Welt ist.
(Ich suche ihn seit 20 Jahren).
Den Kurs in Busselton Westaustralien hatte ich ja im Dezember 2008 mit 10:34 erfolgreich getestet. Was für mich die schnellste Zeit
seit 1992 bedeutete. Wie in Köln ist die Strecke dort total flach, aber es gibt dennoch Unterschiede. Die Regattabahn in Köln
ist wie ein langes Schwimmbecken. Man sieht die Markierungsleinen der Ruderbahnen und das Wasser ist superklar und sauber.
1:03 Std. -das für mich das schnellste Schwimmergebnis seit ewigen Zeiten- 4 Minuten schneller als im Meer vor
Busselton, obwohl
auch hier an einem Steg entlang geschwommen wird, der die Orientierung vereinfacht. Hier ist das in Köln doch was ganz Anderes.
Die WZ1 ist - wie in Busselton
- nicht sehr lang. Also rauf auf den Bock und los auf den flachen Kurs. Jetzt bloß nicht überreißen! Ich hatte
mir fest vorgenommen nicht wieder so loszupetzen wie in Australien, da standen nach 60Km ein 38er Durchschnitt auf dem Tacho,
der dann bis in die WZ2 auf 35 zusammenschmolz. Der Marathon, litt damals sehr stark unter dieser Kamikazeaktion und mit 4.10
war der Lauf in Busselten schon eine ganz schöne Quälerei. In Köln war es dann aber gar nicht möglich so anzugehen, weil der Kurs
teilweise mit sehr scharfen Kurven gespickt ist. Man muss an mehreren stellen voll runterbremsen und die Passagen außerorts
waren vor allem in der 2. und 3. Runde mittelschwer vom Wind zerblasen, so das da auch mal die Nadel unter 30 viel. Der Schnitt
war am Ende der Radstrecke unter 33Kmh, 5.23h, 10min. langsamer als in Western
Australia, also ist die Radstrecke nicht wirklich
schnell. Busselton
ist da wesentlich schneller, weil der Kurs einfach runder zu fahren ist. Dort ist das der größte Teil windgeschützt,
liegt meist im Wald, verfügt über guten Asphalt und wenige Kurven. In unseren Landen verfällt der Straßenbelag
zunehmend und
auch in Köln ist man gut beraten die Krater und Risse der Fahrbahn im Auge zu begalten um nicht reinzufallen.
Die WZ2 ist in 2 Minuten durchlaufen und der 4-Runden-Marathon-Kurs ist ganz nach meinem Geschmack, flach und schnell.
Der angeschlagene sub-5er Schnitt hält 2 Runden, die 3. Runde ist insgesamt schon 2 Minuten langsamer und die 4. gar 10 Minuten.
Simone Rössling, ehemalige TCEC- Kanone und im Ziel Gesamtzweite!, überholt mich hier nicht
ganz unerwartet und ich frage mich
warum nicht endlich ein Mindestgewicht für die "verdammten" Weiber eingeführt
wird. 65Kg fände ich ganz angemessen und wenn das
nicht auf die Waage kommt, gehört es halt in Form von Blei drangehängt!
...- aber das nur am Rande. Während ich so über die Mängel
im Regelwerk sinniere, endet der Marathon bei 3.46, womit ich sehr zufrieden bin, endlich mal wieder ein Marathon unter 4 Std
... ich dachte schon das geht nicht mehr. Im Ziel stehen 10:20 glatt auf der Uhr, obwohl ich für die Sekunde darunter
noch einen Endspurt hingelegt hatte. Naja egal, 14 Minuten schneller als in
Busselton, geil! Ich führe das auf die schnelle Schwimmstrecke
und das kühlere Klima beim Marathon zurück, denn auf Australien war ich wesentlich besser vorbereitet, als jetzt für
Köln.
Vielleicht hat auch die erstmals eingesetzte Kompressionshose von CEP ihren
Beitrag geleistet, denn die Oberschenkelmuskulatur,
die bei mir seit über 25 Jahren -(... so lange mach ich das schon?...)-
immer im letzten Marathonviertel auseinandergeflogen ist hat erstmals gehalten.
Fazit:
Köln ist ein Rennen für alle, die dem Massenzirkus entkommen wollen und mal ein richtig schnelles -aber faires- Rennen machen wollen.
Das Feld ist insgesamt sehr gut besetzt, Johnys (Walker) hat man eher selten angetroffen und eine 10.20 langt
hier mal gerade für das erste Fünftel.
Wer hier Publikumsmassen wie in Frankfurt oder Wiesbaden erwartet, wird enttäuscht. Eine Veranstaltung mit 3.500 Teilnehmern
ist in einer Großstadt wie Köln eher nebensächlich. So was findet hier an jedem Wochenende wohl mehrmals gleichzeitig statt.
Am gleichen Tag war z.B. ein Halbmarathon an dem auch ca. 1.500 Leute teilnahmen. Erstmals wurde in diesem Jahr aber die Strecke
in die Innenstadt verlegt, so das man mit dem Rad z.B. durch mehrere Unterführungen auf voll gesperrten 3-spurigen Straßen durchrasen konnte,
das kann dann schon mit Frankfurt mithalten. Die Organisation hat im wesentlichen sehr gut funktioniert, ein großes
Kompliment!
Den gewonnenen 250,- Euro Gutschein für einen neuen Neo fand ich auch ganz
nett, denn der Alte fällt schon auseinander.
Das war bestimmt nicht mein letztes Rennen in Köln.
ERGEBNISSE KÖLN 2009