DAS RENNEN

IRONMAN WESTAUSTRALIEN 2008

Nach Ankunft in Busselton habe ich natürlich als erstes mal die Strecken besichtigt und festgestellt dass dieser Kurs wirklich keinerlei Potential für irgendwelche Ausreden bietet.

Klare Ansagen durch klare Auschilderungen:   

Keine lahmen Enten und kein Golf!     Auf dieser Strecke geht nur Highspeed!

BUSSELTON
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Wasser: Ruhig, Orientierung einfach, Radstrecke: bügelglatt, Laufstrecke traumhaft schön und alles flach, Temperaturen 20°C Wasser und 20-30°C Luft ohne Wind. Idealer geht es überhaupt nicht. Abgerundet wird das Ganze von einer super guten Organisation und sehr kompakten Wechselzonen.

Vor dem Schwimmen war es ganz schön frisch denn die Ausis starten eine Stunde früher als üblich .    Die Profis um 6.00 Uhr, das Hauptfeld um 6.15 Uhr in 4 nach Zeit gesetzten Reihen und um 6.30 Uhr die Staffeln. Der Start erfolgt als Wasserstart. Dann geht es immer am Busselton Jetty Steg entlang, der praktischerweise genau 1,9km lang ist. Mit angegebener Schwimmzeit von einer Stunde, kann ich im Pool schwimmen, war ich nur in der 2. Reihe gesetzt. Die Ausis schwimmen in der Regel wesentlich schneller als die Europäer und so war meine 1.06 nicht gerade der Reißer aber für mich war´s OK. Am Wendepunkt hatte ich noch 30min aber es war Ebbe und so hat der Rückweg etwas länger gedauert. 

Da die Ausis in der Regel erfreulicherweise nicht so schnell Rad fahren wie die Europäer, konnte ich es hier mal so richtig krachen lassen. Mein speziell für diesen Kurs entwickelter Freischwinger flog wie eine Rakete. Aerodynamisch optimiert schraubte sich der Schnitt in der 1. von 3 Runden auf atemberaubende 38Kmh. Irgendwie war mir schon klar das dass viel zu schnell war, das Problem war aber das ab 36Kmh ganze Gruppen mit grenzwertigen Abständen vorbei kamen und dann plötzlich das Tempo absank. Da die Kampfrichter sehr gut funktionierten, war die Penaltybox immer gut besucht und 7 Disqualifikationen gab es auch. Da blieb nur die Flucht nach vorne um aus der Gefahrenzone raus zu fahren, also scheiß auf vernünftig und Watt auf die Kurbel! Um die nervigen Kombos endlich los zu werden hab ich Spitzengeschwindigkeiten bis 47Kmh aufgelegt. Nach der 2. Runde war der Schnitt noch bei 36, nervige Kombos gab es keine mehr, das Feld war nun sortiert und wohl auch schon etwas ermüdet. Die letzte Runde stand also im Zeichen der Reue, 35Kmh blieben nach Ende der Radstrecke auf dem Tacho, mehr als erwartet und weniger als möglich bei besserer Einteilung. 

Da die Ausis in der Regel und blödererweise besser laufen als die Europäer, vermutlich weil sie auf dem Rad vernünftiger sind, dachte ich auf der ersten Laufrunde das ich stehe, so zahlreich und schnell kamen die Damen und Herren vorbeigeschossen. Dabei waren die ersten beiden Runden noch gut für 3.40. Das wäre für meine Verhältnisse sensationell gewesen, sollte aber leider nicht sein. In der 3. und letzten Runde verkrampften beide Oberschenkel und so hab ich dann zwar noch laufend aber stark verlangsamt nach 4.10 den Marathon beendet. Mit 10.33.59 war es trotzdem mein 3.schnellster Ironman. 238. Rang overall und Platz 11 in der AK45 standen am Ende auf der Liste. Damit kann ich mehr als zufrieden sein, schließlich sind meine beiden schnelleren Rennen aus den Jahren 1991 und 92 aus dem letzten Jahrhundert! 

Der Sieger hieß Tim Berkel (8.07), der stand bei niemandem auf der Liste. Er hat das ganze Rennen der Legende Jason Shortis auf der Pelle gesessen und ihn dann im Marathon geschlagen. Der heiße Favorit, Luke Bell ist im Marathon explodiert (3.57), ich sah ihn marschieren, er wurde nur 39.

Bei den Frauen machte Gina Ferguson das Rennen in 8.59! zweite wurde Charlotte Paul in 9.06. 

23 Leute blieben unter 9Std., 134 unter 10Std. dass hier noch keiner unter 8 war liegt wohl nur an der zeitlichen Nähe zu Hawaii. Ich denke das ist hier der schnellste Kurs der Welt, an einem der schönsten Flecken der Welt. 

2010 will ich in Köln starten, der Kurs ist bei Windstille ähnlich schnell. Mal sehn was da geht....

Link zum Veranstalter: IRONMAN WESTERN AUSTRALIA